Über dieses Rezept
Als einst vergessener Drink aus dem goldenen Zeitalter der amerikanischen Wirtschaft und der amerikanischen Bar, ist der Bijou ein klassischer Cocktail, der eine Balance aus bitter und süß mit komplexen Kräuteraromen vereint. Sein Name bedeutet übersetzt „Juwel“ und spiegelt die Farben der Hauptzutaten wieder: rubinroter Wermut, smaragdgrüner Chartreuse und diamantfarbener Tanqueray Gin.
Der Bijou wurde kreiert von einem der besten Bartender vor der Prohibition, Harry Johnson. Er begann seine Laufbahn schon als Teenager in San Franciscos bestem Hotel, dem Union Hotel, eröffnete dann seine eigene Bar in Chicago, die bei einem Brand zerstört wurde und arbeitete in Philadelphia, bis er schließlich das boomende Manhattan erreichte.
Johnson veröffentlichte verschiedene Ausgaben eines der ersten bekannten Cocktailbücher, seinem Bartenders‘ Manual, und arbeitete in Amerikas damals bestem Restaurant, dem Delmonico’s. Schließlich besaß und leitete Johnson mehrere Betriebe in Manhattan, darunter auch das Pabst Grand Circle, eine riesige Anlage mit 1.600 Theaterplätzen und einer Guckloch-Galerie, die seine Sammlung provokanter Bilder ausstellte.
Johnson kreierte den Bijou irgendwann zwischen 1888 und 1900, als er das Rezept erstmals in eine neue Auflage seines Buches drucken ließ. Wie viele Rezepte dieses Meisters, erlebt der Drink zurzeit eine Wiedergeburt durch das Interesse einer neuen Generation von Bartendern an der Geschichte ihres Handwerks.
Als Kind einer Ära, die auch den Martini und den Manhattan hervorgebracht hat, ist der Bijou der richtige Drink für eine Retro-Party, für erfahrene Kenner oder um Freunde zu beeindrucken, die die Aromen anspruchsvoller Cocktails bereits zu schätzen wissen. Für einen perfekten Auftritt, rühren Sie ihn in einem altmodischen Rührglas statt im Shaker, sodass ihre Gäste zusehen können, wie roter Wermut, grüner Chartreuse und klarer Gin in einem rotbraunen Glanz zueinanderfinden.